US-Soldaten des 121. Infanterieregiments (8. Infanteriedivision) und deutsche Gefangenen vor der Kathedrale der französischen Stadt La Haye-du-Puits.

Was man eigentlich nur aus amerikanischen Western kennt, wiederholte sich im Frühsommer 1944 in der Normandie: „US-Soldaten verstümmelten die Leichen toter deutscher Soldaten, um menschliche Trophäen wie Ohren mitzunehmen“, berichtet der deutsche Filmemacher Michael Renz in der ZDF-Dokumentation „Die Verbrechen der Befreier – Amerikas dunkle Geheimnisse im Zweiten Weltkrieg“. Einer der Soldaten habe die abgeschnittenen Ohren auf einer Schnur aufgereiht und sie wie eine Kette um den Hals getragen. Der amerikanische Army-Historiker und Psychologe Forrest C. Pogue, der im Auftrag der US-Armee die Kampfeinsätze der amerikanischen Soldaten in der Normandie dokumentierte, beschrieb im Januar 1945 die Erfahrungen, die er im Juni/Juli 1944 speziell mit Männern der 82. US-Luftlandedivision gemacht hatte: „Viele von ihnen hatten einen Geschmack fürs Töten entwickelt und zwar in einem Ausmaß, dass man sie nicht mehr auf Patrouille schicken konnte, wenn Gefangene benötigt wurden, weil sie sich weigerten, Gefangene zu machen." In vielen Einheiten sei es zu regelrechten „Gewaltexzessen und Fällen von Blutrausch“ gegenüber den Gefangenen gekommen: „Ein junger, blauäugiger Leutnant mit Babyface hatte mehr als 50 deutsche Gefangene getötet und ihnen mit Vorliebe die Gurgel durchgeschnitten.“ In dem Tagebucheintrag eines Soldaten der 82. US-Luftlandedivision heißt es, dass viele seiner Kameraden eine regelrechte Mordlust gegenüber den Gefangenen entwickelt hätten. Derartig monströse Gewaltorgien führten dazu, dass allein am D-Day fast jeder zweite deutsche Kriegsgefangene am amerikanischen Landungsabschnitt Omaha den Tag nicht überlebt hat. Klar ist, dass diese Kriegsverbrechen von der US-Militärjustiz nur äußerst selten verfolgt wurden. Kam es doch einmal zu einem Prozess, so hatten die Urteile ehr symbolischen Charakter wie Degradierung oder Eintrag in die Personalakten. Im Deutschland der Nachkriegszeit wurden diese Verbrechen von den Medien, der Politik und den Historikern jahrzehntelang ignoriert. Die politische und ideologische Anbindung der Bundesrepublik an die USA und NATO hatten dafür gesorgt, dass in Westdeutschland nur die Verbrechen der Sowjets öffentlich thematisiert wurden, während man die Morde und Vergewaltigungen durch die Westalliierten totschwieg. Die deutsche Historikerin und Publizistin Miriam Gebhardt hat 2015 in ihrem Buch „Als die Soldaten kamen: Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs“ die Zahl der Vergewaltigungsfälle durch die Westalliierten auf 430.000 geschätzt, davon 190.000 Fälle durch US-Soldaten. In einem Interview erklärt sie, dass deutsche Historiker das Thema bislang „ungern berührt“ hätten, weil sie fürchteten, „damit zur Relativierung der Verantwortung der Deutschen am Zweiten Weltkrieg und am Holocaust beizutragen“.

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Herbert Kickl gibt dem ZDF Nachhilfe zum Thema Demokratie!

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