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Ein stiller Park mit Geschichte

Es ist ein stiller herbstlicher Morgen. Das Licht fällt weich durch das Blätterdach, feuchtes Laub dämpft jeden Schritt, und zwischen warmen Farben ziehen sich Wege durch einen Park, der sich erst langsam öffnet. Zuerst hört man nur die Vögel und das leise Rascheln der Blätter. Dann treten Formen hervor: Bewegungen im Unterholz, ein scheuer Blick aus der Ferne, und erst allmählich wird klar, dass dieser Spaziergang längst in einen Tierpark geführt hat – in den Zoo Aschersleben.

Die Geschichte dieses Ortes beginnt nicht erst heute. Bereits in den 1930er Jahren schufen Tierfreunde aus einer ehemaligen Ackerfläche am Einetal eine erste Freilandanlage für Tiere, die im Sommer als „Tiergarten“ der Öffentlichkeit zugänglich war und schnell große Beliebtheit erlangte. Doch nach Kriegsjahren und schwierigen Nachkriegszeiten musste dieser Tiergarten 1958 geschlossen werden. Erst Jahre später nahm man den Gedanken wieder auf, und nach engagierter Unterstützung durch Stadt und Bevölkerung wurde am 1. Mai 1973 der neue Tierpark Aschersleben eröffnet, auf dem Gelände der Alten Burg.

Am Eröffnungstag zählte der Park rund 220 Tiere aus 57 Arten. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Anlage: 1975 wurde sie auf etwa zehn Hektar vergrößert und erhielt ein Aquarium sowie ein Terrarium, 1976 öffnete ein Planetarium seine Pforten, und schon 1978 konnte der Park den 500.000. Besucher begrüßen.

Über die folgenden Jahrzehnte entwickelte sich der Park stetig weiter. Nach der politischen Wende wurden zahlreiche Gehege modernisiert, neue Anlagen für Ozelots, Jaguar und Brillenbären geschaffen und 2004 eine großzügige Freianlage für Sibirische Tiger gebaut – bis heute eines der Highlights des Zoos. Auch weiße Tiger und zahlreiche andere seltene Arten bereichern den Tierbestand.

Im Zoo Aschersleben leben heute Hunderte kleiner und großer Tiere, die bei jedem Schritt neue Entdeckungen versprechen: flinke Erdmännchen, neugierige Esel auf der Weide, Schneeeulen wie „Hedwig“, die einen breit grinsend anlächelt, lebhafte Affen in den Bäumen und eine Vielfalt an Katzen, von kleinen Bewohnern bis zu majestätischen Raubkatzen. Zwischen all diesen Tieren stechen die Amurtiger-Zwillinge Samba und Shakal besonders hervor – stille Giganten, die man so schnell nicht vergisst. Auch eine Amur-Leopardin und Publikumsliebling Kalle, der Bengaltiger, sind Teil dieser besonderen Tiergemeinschaft.

Das Node of Time-Team hat in diesem Jahr die Patenschaft für Samba übernommen und damit direkt die tägliche Arbeit vor Ort gestärkt.

Liebe Abonnenten: Welches Tier liegt Ihnen besonders am Herzen? Und wann waren Sie zuletzt dort?

Wir wünschen Ihnen einen schönen 3. Advent!


📍 Koordinaten des Ortes (Kartenpunkt) hier verfügbar

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