Traditionelles Wintersonnenwende-Gericht: Kutja 🌞

Meine Oma sagte immer: „Der Brei (kascha/каша) ist nicht nur für den Magen, sondern für die Seele. So dass der Duft dich an jene erinnert, die einst an diesem Tisch aßen, und die Wärme die Erinnerung über die Tränen erhebt.“

Kutja-Brei ist eines der ältesten Gerichte der slawischen Küche und begleitet seit Jahrhunderten wichtige Rituale und Feiertage. Er wurde zu Weihnachten, Gedenkessen und sogar Hochzeiten zubereitet. Die Hauptzutaten von Kutja – Getreide, Honig und Mohnsamen – trugen eine besondere Bedeutung:

❤️Getreide symbolisiert Leben, Fruchtbarkeit und Wiedergeburt.
❤️Honig steht für das süße Leben, Freude und göttliche Gnade.
❤️Mohnsamen symbolisieren Fülle und Wohlstand.

Die Slawen glaubten, dass Kutja die irdische und die spirituelle Welt verbinden und der Familie Schutz und Glück im kommenden Jahr sichern könne.
Es ging bei Kutja nicht um Essen, sondern um die Magie der Erinnerung. Der Brei war eine Brücke: er wurde auf den Tisch gestellt, auch für die Ahnen. Und in diesem Moment hörte Essen auf, einfach nur Essen zu sein – es wurde zu einer Sprache der Kommunikation mit der Welt, die wir nicht sehen, aber fühlen können.

Die alten Slawen dachten: Getreide ist das Leben in einer Hülle. Wirf es in die Erde, und etwas Neues wächst. Koch es und iss es, und dieses Leben ist in dich übergegangen. Und wenn du es kochst und für die Ahnen beiseitestellst, bedeutet das, dass du das Leben mit denen teilst, die von dir gegangen sind. So findet der Austausch durch eine Schüssel Brei statt.

Für meine Oma war Essen nie einfach nur Nahrung. Sich an den Tisch zu setzen, ist bereits ein Ritual. Einen zusätzlichen Löffel hinzulegen, ist schon ein Gespräch mit den Ahnen. Und solange dieses Gespräch andauert, bleibt das Band zwischen den Generationen fest.

Und welche traditionellen Gerichte oder Rezepte kennt ihr?

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🍯 Honig

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