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Mein Wort zum Sonntag:
Beim Lesen eines meiner Lieblingsbücher fällt mir mal wieder auf, was für eine widerliche und verrottete Institution die christliche Kirche schon seit über 1500 Jahren ist.

In ihren frühesten Anfängen war sie vermutlich noch dem Geist verpflichtet, der von JC ausging. Die Priester dienten den Menschen, nahmen das Wort Seelsorge noch wörtlich, indem sie Trost spendetet und Zuversicht gaben. Spätestens jedoch nachdem das Christentum offizielle römische Staatsreligion wurde ging es nur noch um Macht. Macht über die jeweiligen Herrscher war der Schlüssel, mit dem die Kirche die Welt beherrschen wollte. Also konzentrierte sich die Kirchenleitung darauf, in jedem Land, das die Europäer entdeckten und eroberten, den eingeborenen Herrscher zu bekehren, der dann gehorsam die Schmutzarbeit der gewaltsamen Bekehrung seiner Untertanen übernahm. Jede Abscheulichkeit war dafür recht.

So war es bei Karl dem Großen, der tausende Sachsen abschlachtete, nur weil sie nicht seinen Glauben annehmen wollten. Er (so wie fast jeder andere Herrscher) begnügte sich nicht damit, daß seine Untertanen den Gesetzen gehorchten – nein, sie sollten gefälligst glauben, was er glaubte. Die Kirchenfürsten gaben sich auch mit Lippenbekenntnissen zufrieden, wobei es allerdings Zeiten gab, in denen der Glaube auf eine harte Probe gestellt wurde. Wehe dem, der auch nur den leisesten Zweifel am Christentum zu haben schien und nicht in allen Bereichen tat, was die Kirche wollte.

Die Spaltung in Katholiken und Evangelisten änderte darn nichts. Wenn auch die evangelischen Christenpriester weniger dogmatisch schienen, forderten sie doch absoluten Gehorsam und das strenge Befolgen der Regeln, die die Kirchenoberen aufgestellt haben. Diese Regeln hießen z. B., daß man die „Wilden“ straflos töten und martern durfte – was keinesfalls mit dem, was JC gepredigt hatte, in Einklang zu bringen ist. Man muß nicht studiert haben, um das zu erkennen.

Da es mittlerweile praktisch keine „Wilden“ mehr gibt, die irgendeine Bedeutung für die „zivilisierte“ Welt haben, sind die neuen Wilden diejenigen, die nicht die richtige Partei wählen. Die Kirche steht nach wie vor hinter den Herrschern und versucht so, ihre Macht zu erhalten. Und wieder geht es um den Einfluß auf die Seelen und Gedanken und wehe dem, der nicht das glaubt, was sie wollen, Sie rechtfertigen Kriege, Mord und Folter damit, daß Menschen auf der „falschen“ Seite stehen. Es ist übrigens mindesten Mordversuch, wenn einem Ungehorsamen die Lebensgrundlage entzogen wird, indem man ihm Zugang zu Arbeit und Konten verweigert.

Das hat mit dem, wie das Christentum ursprünglich gemeint war; Nächstenliebe, Vergebung, Güte, Sanftmut etc. nichts mehr zu tun. Kirchen die sich nicht gegen Abtreibung, Ausgrenzung, Tyrannei und Gewalt in jeglicher Form stellen, sind die Diener des Satans, denn sie mißachten die 10 Geboten und selbst das Vaterunser, das sie so eifrig beten und die die Basis ihres Handelns sein sollten. Die wenigen Geistlichen in den unteren Rängen, die die christliche Lehre ernst nehmen und befolgen, werden aus der Kirche ausgestoßen oder rausgeekelt, sobald ihr christliches Handeln ruchbar wird. Als Beispiel seien hier nur Eugen Drewermann und Pastor Tscharnke genannt. Fast alle anderen fürchten, ihr sicheres Auskommen zu riskieren und ignorieren eventuelles Restgewissen. Pfui Deibel! Ich bin sicher, JC wäre nicht mit ihnen einverstanden.

Die neueste Religion, die den Menschen eifrig und notfalls mit nackter Gewalt aufgezwungen wird, heißt Woke, Diversität und Antifa, die sich selbst die Durchsetzung des „richtigen“ Sprachgebrauchs auf die Fahnen geschrieben hat. Wehe dem, der nicht an deren Dogmen glaubt, der wird bekämpft und fertig gemacht. Wenigstens tun deren eifrige Jünger nicht mehr so, als würden sie Gottes Geboten folgen, sie haben sich selbst zum Gott erhoben und ihre eigenen Gebote gemacht.
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