Verein Eibenheim
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Wir, Christoph und Yella vom Verein Eibenheim - Raum der Liebe für Selbstbestimmung & Bewusstseinsentwicklung, beleben seit 2008 unseren Familienlandsitz. Die Essenz unserer Erfahrungen möchten wir dir nun zur Verfügung stellen – mehr auf www.eibenheim.eu
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Um Ton brennen zu können braucht man sehr viel Hitze. Dafür verbrennt man am besten Reisig mit sehr viel Sauerstoff. Zu diesem Zweck haben wir ein Luft-Zufuhrgitter aus einem alten Ofen eingebaut. Darunter befindet sich ein Schacht, der das Feuer belüftet.
Die Wände des Ofens werden modelliert. Am einfachsten geht das mit Kugeln... seeehr vielen Kugeln. 😝 Für diese Kugeln nimmst du die Lehm her, dieser muss nicht rein sein und er darf auch noch kleine Wurzeln o.ä. drin haben. Diesen vermischst du mit Wasser, sodass sich ein verstampfbarer Lehm-Brei ergibt. Nun kannst du dich mal so richtig abreagieren und wie ein Berserker durch den Brei wüten. 🤪 Oder auch nicht und du machst das Ganze mit Gefühl. 😉 Wichtig ist auf jeden Fall, dass der Lehmbrei einmal so richtigi gut durchgeknetet wird, damit er hinterher ordentlich klebt und es sollten auch keine Brocken mehr drin sein, die bringen dir so einfach nichts. Diese Masse lässt du nun über nach einweichen. Am nächsten Tag gibst du der Masse Sand dazu. Auch dieser muss nicht rein sein. Je nachdem, wie rein beide Materialien sind, gibst du 3 bis 8 mal so viel Sand in den Brei und stampfst dabei ordentlich weiter, während du so wenig Wasser wie möglich zugibst.
Die Mischung soll hinterher so "feucht-trocken" sein, dass sie fast krümelt wie feuchte Erde. Unsere Mischung auf den Fotos ist eigentlich sogar ein wenig zu feucht, man sieht, das die Bälle schon direkt ein wenig zerfließen. Man kann der Mischung auch Stroh- oder Heuhäksel beimengen. Diese verbrennen dann beim ersten Einfeuern - das macht nix, denn der Ofen ist dann in sich sehr stabil. Der Vorteil dabei ist aber, das die Gesamtmasse des Ofens sehr viel leichter wird, wenn man ordentlich Stroh untermischt. Das ist besonders für größere Öfen, die auf ein Gestell gebaut werden sollen sehr empfehlenswert. Wenn du die Masse soweit fertig hast, formst du Bälle draus. Die Größe der Bälle ergibt sich aus der Größe des Ofens, den du bauen willst. Unserer wird ja ziemlich groß, deswegen sind unsere Bälle auch recht groß, bei einem kleinen Pizzaofen kannst du auch kleinere Kugeln formen. Aus diesen Kugeln wird später die Wand aufgebaut, nach Adam Riese braucht man dann also für einen großen Ofen auch entsprechend mehr Kugeln. Es lohnt sich, da immer mal einen Schwung vorzuproduzieren, damit man dann dynamisch an den Wandaufbau gehen kann. 💃🏻
...und dann geht es los! Um den Feuerraum herum wird die Wand doppelt "gemauert", wir "verlegen" dort also zwei Reihen Kugeln. Die klatscht man im Prinzip einfach mit etwas Karacho an den Platz, wo sie hinsollen und dann die nächste direkt da dran. Besagtes Karacho bewirkt, dass sich die Kugeln automatisch aneinander anpassen. Mittels Draufklopfen kann man dann der Form immer noch etwas nachhelfen. Wie man sieht, gibt es hinten wischen Wand und Schamottplatten noch einen Spalt - hier wird später die Hitze aus dem Feuerraum in den Backraum gelangen.
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So, hier sieht man jetzt (hoffentlich), was ich mit "Schablone" gemeint habe 👉 Das ebenfalls Lehmfarbene, wo Christoph gerade seine Hände hat, ist kein Lehm, sondern Sand! Wir haben mit Sand die Form des Gewölbes vormodelliert! Die Bälle werden dann um diese Schablone herum geschichtet. Wenn das Gewölbe aus Lehmkugeln komplett und angetrocknet ist, kann man den Sand durch die Backofenöffnung wieder herausholen. Der Sandhaufen wird dafür zuerst mit Zeitungspapier abgedeckt, damit sich Sand und Lehmkugeln später gut trennen lassen. Das Zeitungspapier verbrennt dann beim ersten Einfeuern. Das Gewölbe aus den Kugeln baut man jetzt weiter wie vorher beschrieben auf 👉 Bälle mit Schmackes aufeinanderklatschen und gegebenenfalls mittels Festklopfen noch etwas nachhelfen. Man beachte die Menge Bälle, die hinten im Bild noch auf dem Boden liegen. 😝 In diesem Model haben wir die Wände solange doppelwandig gebaut, bis die Wölbung anfing, ab dann wurde nur noch einlagig gearbeitet.
Hier sieht an es vielleicht nochmal besser. Die ganze Arbeit an sich macht viel Spaß und ist auch toll für Kinder! 🌺
Hier ist die Oberfläche fertig. Die einzelnen Kugeln haben wir mit der Hand noch "zusammengeklatscht", sodass sie sich gut verbinden und stabil halten, denn... du fragst dich jetzt sicher, was das Loch da vorne noch soll...☺️
...die Auflösung kommt gleich, erst zeige ich dir mal noch, wie das Ganze jetzt aussieht. Hier wird noch mit vereinten Kräften geworfen und geklatscht...
...und so sieht das Ganze nun von vorne aus: unten der Feuerraum und oben der Backraum, der noch voller Sand ist. Der Rand für die spätere Ofentür ist auch schon modelliert.
Hier hat ein "Mäuschen" schon angefangen zu graben und den Sand herauszupuhlen. Dafür sollte der Ofen aber wirklich schon gut angetrocknet sein, sonst ist ggf. die ganze Arbeit für die Katz'... Links unten sieht man nun auch den Schacht für die Luftzufuhr für den Feuerraum - dieser wird später mit einem Ziegelstein verschlossen, wenn das Feuer abgebrannt ist und die Hitze gehalten werden soll.
Nun zum Loch, das oben in der Decke ist 👉 wir bauen ja einen kombinierten Tonbrenn- und Backofen. Hierfür bauen wir den Ofen mit einem Zug, um so viel Wärme aus dem Feuer herauszuholen wie möglich! Das Prinzip von Zügen haben wir euch ja schon bei unserem großen Heizofen im Haus gezeigt - der heiße Rauch wird über Kanäle - sogenannte Züge - geleitet, das speichernde Material, aus dem die Züge gebaut sind, entzieht dem Rauch dabei die Wärme. Hier gibt es nun einen Zug - das Feuer brennt unter dem Backraum, der heiße Rauch zieht von hinten über das Backmaterial (oder eben auch den zu brennenden Ton) und dann vor nach oben ab in den Zug. Dafür ist das Loch! Christoph modelliert hier gerade den Rand, auf dem wir dann den Zug aufbauen.
Da ja auch der Zug eine Wölbung hat (bzw. der hat erst recht ein, denn dort schließen wir ja die Rundung ab), brauchen wir auch hier eine Schablone. Da wir jedoch keine Gummiarme besitzen, kommen wir später an diesen Zug nicht mehr heran 👉 es gibt ja nur diese eine kleine Öffnung oben in der Decke und später dann den Schornstein. Das bedeutet, man braucht als Schablonenmaterial etwas, dass sich quasi "von selbst erledigt". Hier funktioniert es gut, wenn man mit feuchten Sägespänen arbeitet. Durch die Feuchtigkeit pappen diese gut aneinander und später verbrennen sie einfach, wenn man den Ofen anheizt. 💪 Auch hier decken wir die Sägespäne wieder mit Zeitung ab, damit die Kugeln sich besser modellieren lassen - zu viel Sägespäne oder San an einer Kugel verringert die klebenden Eigenschaften und dann verbinden sie sich nicht mehr so gut miteinander.
So ihr Lieben, ich brauche eine Pause. 😅 Es geht bald weiter mit dem 2. Teil! ❤️❤️❤️
https://www.youtube.com/watch?v=VZKpGHixhwQ

Aussteigen - geht das überhaupt?

Andi, der Filmemacher der grandiosen Doku ☀️ "Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben" ☀️ hat mir die Möglichkeit gegeben zu erzählen, warum ich zur "Aussteigerin" wurde und wie ich heute lebe, nachdem ich vor 13 Jahren nach Ungarn ausgewandert bin. Zusammen mit meinem Mann Christoph lebe ich seitdem inmitten der wunderschönen wildromantischen Natur Westtransdanubiens. 👀

@eibenheim

🌻 Unser Buch über ein freies Leben (http://eibenheim.eu/)
🌻 Andis Filme über ein freies Leben (http://vollkommenfrei.at/)

@eibenheim
So, ihr Lieben, weiter geht's! ☀️ Der Pizzaofen will fertig werden! 😊 Hier waren wir stehen geblieben: Der zweite Zug ist in Arbeit - dafür haben wir die Schablone aus Sägespänen (anstatt aus Sand) geformt, da wir später an diesen Raum ja nicht mehr herankommen werden und die Schablone somit aus Material bestehen muss, das sich selbst vernichtet (in diesem Fall; verbrennt). Das Ganze wird wieder mit Zeitungspapier abgedeckt (verbrennt später auch) und "aufgemauert" mit den Bällen, die wir aus unserer Mischung geformt haben.
Nachdem wir die Wände des zweiten Zuges so ebenfalls geschlossen und mit den Händen schön festgeklatscht haben, kommen wir zum Schornstein. Diesen kann man - vor allem wenn man den Ofen draußen, also gut belüftet baut - theoretisch auch komplett aus Lehm hochziehen. Da unser Ofen aber schon in sich ein ziemliches Gewicht auf die Wage bringt und vor allem weil die Wände des zweiten Zuges oben um einiges filigraner sind, als die Hauptspeichermasse weiter unten, bauen wir aus Lehm jetzt nur noch den Stutzen und setzen dann ein normales Ofenrohr aus Blech auf!