Die Idee war, dass wir eine möglichst kühle Sommerküche bauen, denn wer schonmal in Ungarn war, der weiss, dass man sich hier im Sommer am liebsten ein Loch buddeln und eingraben möchte 👉 so auch momentan, es ist "sauheiss". Also haben wir uns ein Loch gegraben, aber nicht zum einbuddeln, sondern zum ausbauen. 🤗 Siehe selbst:
Christoph hat die Wände wunderbar gerade und gleichmässig abgestochen. Das wäre aber nicht so geblieben, denn sobald im Winter der Frost in die Erde geht, bricht er die schönen Wände auf und sie bröckeln uns auf den Sommerküchen-Fussboden. Um das zu vermeiden, haben wir sämtliche Wände und den Fussboden mit Backsteinziegeln auf- und ausgemauert.
Nun geht es ans Dach. Bei diesem Arbeitsschritt haben wir im Vorfeld keine Idee gehabt, wie wir das am besten umsetzen. Das Dach hat sich im wahrsten Sinne des Wortes "ent-wickelt" mit jedem Bauschritt. Wir wussten nur, dass wir ein Erd-Dach wollten und dass irgendwie Licht in die "Höhle" kommen sollte. Der erste Schritt war mal das Aufstellen von Pfählen, an und auf denen dann die weitere Konstruktion entstehen sollte. Hier schwärzt Christoph gerade die Pfähle an der Erdseite zur Konservierung des Holzes an.
Nachdem die Pfosten im Boden waren, bauten wir darauf en Holzgerüst auf. Das Ganze ist nicht sehr hoch, da wir ja ohnehin einen Meter tief im Boden sind und also keine hohen Decken brauchen. Wir haben viel mit Rundhölzern gearbeitet, ausserdem verbauten wir noch einige übrig gebliebene Balken vom Haus. Vorne beim Eingang "mussten" wir dann in die Höhe, damit nicht nur Hobbits ohne sich zu bücken in die Sommerküche gelangen können.
Ich kann jetzt schon sagen, dass wir die Idee mit den Fenstern später noch einmal modifizierten (nach ein paar Jahren, deswegen habe ich gerade kein Foto davon), da sich herausstellte, dass die Fenster nicht dicht waren und es bei Regen immer an strategisch ungünstigen Stellen hineintropfte. Wir bauten die Fenster also wieder aus und stellten über das entstandene Loch ein flaches Ziegeldach auf. So haben wir nun zwar kein vollständiges Erddach mehr, aber dafür hat das Ziegeldach ein paar Vorteile: 1. Die entstandene Lücke zwischen Ziegeldach-Abschluss und Erddach erhöht die Luftzirkulation und damit die "kühle Brise" im Sommer. 2. Mit Regenrinnen versehen, können wir auch über diese Dachfläche Wasser sammeln. 3. Der Überstand des Ziegeldaches über dem Erddach kann als zusätzlicher Stauraum genutzt werden.
Nun haben wir ja schon eine wunderbare Abdeckung, aber wir wollten ja ein Erddach und da fehlt ja noch das Wesentliche - die Erde. 🤪 Damit die feuchte Erde die Holzkonstruktion nicht verfaulen lässt, haben wir uns entschieden, über dem Holz eine Teichfolie zu verlegen. Damit diese an den teilweise etwas scharfkantigen Brettern nicht verletzt wird, haben wir diese Kanten mit unserem "universal einsetzbaren" Stroh-Lehm-Gemisch verkleidet.