Verein Eibenheim
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Wir, Christoph und Yella vom Verein Eibenheim - Raum der Liebe für Selbstbestimmung & Bewusstseinsentwicklung, beleben seit 2008 unseren Familienlandsitz. Die Essenz unserer Erfahrungen möchten wir dir nun zur Verfügung stellen – mehr auf www.eibenheim.eu
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Vielleicht erinnern sich einige von euch noch an unsere ersten Heiz-Anfänge: Ein kleiner Zimmerofen, abenteuerliche Rohrführungen und ein breites Lächeln auf Christophs Gesicht beim ersten Einfeuern. ☺️
Der erste Winter auf unserem Familienlandsitz war kalt und feucht, sodass es uns Mitte Dezember aus unserem Wohnwagen auf die Baustelle unseres Hauses trieb - dort legten wir unsere Matratze in die Stroh-Isolation des noch nicht fertiggestellten Bodens und hatten es so geringfügig wärmer, als im Wohnwagen. Allerdings war es noch immer so kalt, dass sogar die Katze nachts unter die Bettdecke gekrochen kam. Das sollte natürlich nicht so bleiben und so war klar, dass irgendwann ein richtig toller Ofen her musste.
Den Kochofen hatten wir ja schon fertiggestellt und der tat auch hervorragend seinen Dienst. Allerdings schafft er es mit seiner Masse nicht, die 120 qm Haus aufzuheizen. So machte sich Christoph an das Fundament für den großen Grundofen. 💪 Hierfür hatten wir ja schon von vorneherein ein großes Fundament aus Backsteinziegeln mit hochgezogen. Hierauf wurde nun noch eine Ofen-Grundlage aus Beton und Armierungseisen modelliert.
Und dann: Los geht's! 💓 Der Grundofen heisst ja "Grund"Ofen, weil er in seinem Bauch eine Menge Masse beherbergt, die sich relativ langsam aufheizt und so auch langsam die Wärme wieder abgibt. Somit fungiert diese Masse als Speicher, die Räume über einen langen Zeitraum wärmt. Unsere Speichermasse besteht aus Backsteinziegeln und Lehm...
...sowie aus Basaltsteinen. Hier in Ungarn gibt es am Balaton (Plattensee) einiges an Vulkangestein - dort holten wir uns den Basalt aus dem Steinbruch und verbauten ihn unter anderem hier im Ofen. Dieser Stein eignet sich hervorragend als Wärmespeicher - er ist schonmal durchs 🔥 gegangen und weiß wie es geht. 😊
Der Ofengrund wurde also gefüllt mit Backsteinziegeln, Basalt und Lehm. Nun ging es an die nächste Etappe: Den Feuerraum! Beim Kochofen hatte Christoph ja schon geübt wie es funktioniert, eine Rundung zu mauern - so sollte auch der Feuerraum oben eine Wölbung bekommen, weil die Flammen das ganz besonders gern mögen. ❤️ Hier rechts im Bild sieht man schon die Schablone, die Christoph dafür erstellt hat.
Eine wichtige Sache beim Bau von Öfen ist die Luftzufuhr für das Feuer. Ganz generell muss man beachten, dass ein Feuer beim Abbrennen Sauerstoff braucht - je mehr Sauerstoff, desto besser und rückstandsfreier brennt das Material ab. Dieser Sauerstoff muss irgendwo herkommen. Da muss man schauen, dass man - vor allem in kleineren Räumen mit leistungsstarken Öfen - sich vom Feuer nicht die ganze Luft aus dem Raum ziehen lässt. Idealerweise plant man beim Bau eines größeren Ofens direkt eine Luftzufuhr von außen ein. Da wir einen relativ großen Raum und noch dazu gebrauchte und recht undichte Fenster verbaut haben 🙈 machten wir uns um diesen Aspekt keine allzu großen Sorgen. Allerdings musste die Luft ja noch irgendwie in den Brennraum kommen. Häufig sieht man dafür noch extra kleine Klappen für die Luftzufuhr unter der eigentlichen Brennraum-Tür, gern auch kombiniert mit einem Aschefang. Da wir das Feuer aber gern direkt auf dem Speichergrund haben wollten, kam diese Lösung für uns nicht in Frage.
So ersann "Christoph Düsentrieb" eine Konstruktion aus Kupferrohren, die von außen über jeweils sechs Öffnungen Sauerstoff in den Brennraum hinein leitet. 🤓 Um die Luftzufuhr zu stoppen, wenn das Feuer abgebrannt ist, kann man diese Rohre außen mit kleinen Kappen verschließen.
Nun geht es an den Aufbau des Gewölbes für die Brennkammer. Gleichzeitig müssen natürlich auch schon die ersten Züge aus der Brennkammer heraus geplant werden 👉 Der extrem heiße Rauch direkt aus der Brennkammer soll ja nicht gleich in den Schornstein abdampfen, sondern seine Wärme an weitere Speichermasse abgeben. Dafür konstruiert man sogenannte Züge aus Schamott und Backsteinen, die dem Rauch die Wärme entziehen.
Darüber hinaus braucht ein Ofen dieser Größe einen extra Zug, der zum Anheizen geöffnet werden kann, damit das Feuer überhaupt in Gang kommt. Man öffnet also einen Schacht, der direkt vom Brennraum in den Schornstein führt und entfacht das Feuer. Durch die Länge des Schornsteins entsteht ein ordentlicher Sog, der den beim Anfeuern entstehenden Qualm schnell abzieht und gleichzeitig eben Sauerstoff durch die Lüftungsöffnungen ansaugt. So kommt das Brenngut schnell an Brennen und wenn die Flammen schön tanzen (bzw. das tun sie dabei eher nicht, es sieht mehr so aus als ständen sie alle in einer steifen Brise Richtung Schornstein 😝), dann schließt man diesen Zug und öffnet den langen Weg über die Züge aus Schamott und Backstein.
Damit die Ziegel sinnvoll aufeinander passen und vor allem beim Zurechtstutzen der Ziegel für die Wölbung muss viel geflext werden. Das sollte man wenn möglich nicht IM Haus machen, den Grund dafür siehst du auf den Bildern. 😉 🤣🥴
Nun wagen wir uns an die Wölbung, wie das genauer funktioniert, zeigen wir euch beim nächsten Mal! ❤️ Hier aber schonmal ein erster Ausblick: Die Tür haben wir schon eingepasst und nun orientieren wir uns an der Schablone. Es wird spannend, bleibt dran!!! 😅