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Magazin für neue Perspektiven und lebendige Debatten
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Der Raubzug - Betrieb zum Nulltarif: ROW, der größte Brillenhersteller Europas, wurde 1990 von Bundesregierung und Treuhand zerlegt und ausgeweidet.
Die Rathenower Optischen Werke (ROW) waren bis zur Wende der größte Brillenproduzent Europas. 4.300 Menschen arbeiteten bis 1991 in dem brandenburgischen Betrieb, 500 weitere im zugehörigen Zweigwerk Osterburg. Die Einführung der D-Mark machte den ROW den Garaus. Trotz teils moderner Technik, gut qualifizierter Belegschaft und zügig modernisierter Brillenkollektion hatte das Werk keine Chance. Die Treuhand spaltete es auf und entließ die meisten Mitarbeiter. Große westliche Augenoptikfirmen sicherten sich die Filetstücke und übernahmen den Markt. Die ROW-Abwicklung ist ein typisches Beispiel für Ablauf und Folgen der ostdeutschen Deindustrialisierung.
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#Treuhand #DDR #Neoliberalismus
Die DDR im Zerrspiegel der Sieger: Die Wortschöpfung „Unrechtsstaat“ verhindert, dass aus dem Anschluss der DDR an die BRD eine Wiedervereinigung wird.
Der Diskurs über die DDR wird vom Standpunkt des vorläufigen Siegers im Kampf der Systeme geführt. Es ist zugleich der Standpunkt eines erbarmungslos bornierten Rechthabers, der alle Argumente niederzumachen sucht, die seiner Selbstgerechtigkeit und seinem Überlegenheitsgefühl entgegenstehen. Im Buch „DDR – Meilenstein der Geschichte“ beschreiben 70 Zeitzeugen ihre Erlebnissen und Wahrnehmungen in der DDR. Sie möchten verhindern, dass das Positive in Vergessenheit gerät und vermitteln mit Herzblut nachfolgenden Generationen, was für sie das Leben in 40 Jahren Deutsche Demokratische Republik ausmachte. Der Autor empfiehlt dieses Buch und ergänzt die Berichte mit diesem Beitrag durch seine eigenen Erfahrungen.
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#DDR #Deutschland #Geschichte
Die Geschichtsrevisionisten: Das Narrativ des ostdeutschen Unrechtsstaates ist falsch und gefährlich: Es relativiert die Naziverbrechen.
Im Osten stößt die Reduzierung der DDR auf Mauer, Stasi und Stacheldraht und deren Gleichsetzung mit dem Hitlerreich zunehmend auf Widerspruch. Dafür gibt es viele Gründe. Die Ablehnung, sich fortgesetzt von Westdeutschen erzählen zu lassen, wie man als Ostdeutscher angeblich gelebt und gelitten hat, ist ein Grund. Ein anderer die Okkupation der positiven Momente der DDR-Vergangenheit, wie sie aktuell zelebriert wird: Nicht die Ostdeutschen hätten die Mauer zum Einsturz gebracht, sondern Kohl und Genscher. Einer gleichermaßen ignoranten wie einseitigen Geschichtsbetrachtung muss entschieden widersprochen werden. Sie führt nämlich auch zum Verlust der Glaubwürdigkeit politischer Institutionen.
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#DDR #Geschichte #Deutschland
Die Holocaust-Manipulation: Das in Westdeutschland gepflegte Klischee, in der DDR sei der Mord an den Juden verschwiegen worden, ist falsch.
Im christlich geprägten Westen Deutschlands wurde und wird gern beweihräuchert. Vor allem hebt man gern die eigenen Grandiosität und moralische Überlegenheit hervor. Der Ex-DDR kommt in diesem holzschnittartigen Weltbild die Rolle des Bösen und Unkorrekten zu. Selbst vor dem sensiblen Thema Holocaust macht das Ossi-Bashing nicht halt. In der BRD sei der Massenmord an den Juden auf höchst noble Weise kulturell und politisch aufgearbeitet worden. In der DDR dagegen sei die Shoa verschwiegen worden. Als Kommunisten hätten sich die Ost-Bürger dafür nicht zuständig gefühlt, hätten sich vielmehr selbst zu Nazi-Opfern stilisiert. Solche Behauptungen kursieren bis heute in historischen Rückblicken. Sie sind aber schlicht nicht wahr. Es ist nachweisbar, wie viele höchst ehrenhafte Filme und Bücher der DDR sich mit diesem dunklen Kapitel der gemeinsamen deutschen Vergangenheit befasst haben. Man denke nur an das großartige Buch „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers. Ein längst fällige Richtigstellung.
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#Geschichte #Deutschland #DDR
Die Faschismus-Relativierung: Die Extremismustheorie, die den Faschismus verharmlost, indem sie ihn mit dem Kommunismus gleichsetzt, ist ein lupenreines Siegernarrativ.
Die Auseinandersetzung um das Erbe des System-Wettbewerbs im Kalten Krieg zwischen der DDR und der BRD geht mittlerweile sehr offensichtlich in die Phase der Sieger-Propaganda über. Die Sieger blenden in der Regel aus, was nicht passt, und leuchten aus, was ihren Absichten entgegenkommt. Gesiegt haben die Vertreter der Theorie, die links und rechts gleichsetzt, um das System des Kapitalismus propagandistisch abzusichern. Das ist nichts Neues.
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#Geschichte #Deutschland #DDR
Die ewigen Prügelknaben: Man kann die Rechtstendenzen vieler Ostdeutscher nicht erklären, ohne den Kapitalismusschock der Nach-Wende-Jahre mit zu berücksichtigen.
Die Ostdeutschen sind wieder im Gespräch. Der Quell, aus dem sich das neu erwachte öffentliche Interesse speist, ist denkbar trübe: NSU-Komplex, Pegida und dann auch noch die AfD, die im Osten einen Wahlerfolg nach dem anderen verzeichnet. Sind ehemalige DDR-Bürger der Demokratie entwöhnt, gar nicht demokratiefähig? Stürzten sie sich allzu bereitwillig vom einem Autoritarismus in den nächsten? Mit solch gängigen Erklärungsmodellen machen es sich westdeutsche Ossi-Flüsterer zu einfach. Ostdeutsche haben das Demokratie- und Freiheitsversprechen der BRD-Eliten als zutiefst unglaubwürdig erlebt, nachdem sie quasi über Nacht von einer verschärften Form des Raubtierkapitalismus überrollt worden waren. Es geht nicht an, noch nach 30 Jahren alle Verantwortung für mögliche Fehlentwicklungen dem gestürzten SED-System anzulasten und den Bürgern in den „Neuen Bundesländern“pauschal die demokratische Reife abzusprechen.
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#Deutschland #BRD #Treuhand #Trauma #DDR #Kapitalismus #Neoliberalismus
Eine Liebeserklärung an die Ostdeutschen: Die ehemalige DDR sollte zukünftig nicht mehr „ehemalig“ heißen.
Nach 30 Jahren sind Ost und West nur auf dem Papier wiedervereinigt. Die zwischenmenschliche Realität sieht oftmals anders aus. Regierung und Mainstreammedien tragen dazu bei, die Spaltung anzufeuern und den Ostdeutschen pauschal in die naive und meistens sogar rechte Ecke zu stellen. Da ich seit knapp 27 Jahren als Wessi den Osten bereise, sich meine Tourneecrew komplett aus Ostdeutschen zusammensetzt und ich dort auch intensive Freundschaften geschlossen habe, nehme ich ein ganz anderes Bild des Ostdeutschen wahr, als es medial vermittelt wird. Der Versuch einer Liebeserklärung.
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#DDR #Deutschland
Der Friedenseinsatz: Heute wie vor 30 Jahren kritisiert der Leipziger Pastor und Friedensaktivist Christoph Wonneberger die Herrschenden.
Christoph Wonneberger ist der Erfinder der Friedensgebete, aus denen sich die Montagsdemos in der DDR entwickelten. Als Friedensaktivist und Demonstrationsorganisator in Leipzig war der evangelische Pastor einer der Protagonisten des Wendeherbstes 1989. Doch berühmt wurden andere. Kurz vor der Maueröffnung erlitt er einen Schlaganfall und nahm das große Ereignis nicht wahr. Mit viel Energie kämpfte er sich ins normale Leben zurück. Bis heute kritisiert er deutsche Rüstungsexporte und gewalttätige Außenpolitik. Im Rubikon-Interview berichtet Wonneberger über seinen Einsatz für Frieden vor und nach der Wende. „Wir haben 1989 nicht für die Einheit demonstriert, sondern für Demokratie und Abrüstung.“
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#DDR #MontagsDemos #Frieden
Die feindliche Übernahme — Daniela Dahn erklärt in ihrem Buch, warum die Wiedervereinigung alles andere als ein Befreiungsschlag war.
Der DDR-Liedermacher Gerhard Gundermann sagte einst, er habe auf das richtige Pferd gesetzt. Leider habe es verloren. Beim Lesen von Daniela Dahns neuem Buch, das sie im Untertitel „eine Abrechnung“ mit der Einheit nennt, musste der Autor immer wieder an Gundermann denken. Daniela Dahn ist bekannt — unter anderem als Mitherausgeberin der Wochenzeitung Freitag und als stellvertretende Vorsitzende des Willy-Brandt-Kreises. In der Schlussphase der DDR war sie Mitbegründerin des „Demokratischen Aufbruchs“. Ihre Kritik an den Verhältnissen ist scharfsinnig und mutig gegen den Mainstream gerichtet. Sie stuft die Annexion der DDR im Klappentext ihres Buches als „eine feindliche Übernahme auf Wunsch der Übernommenen“ ein. — weiter lesen

#DDR @RubikonNews
Das Sieger-Narrativ — Laut dem Ökonomen Klaus Blessing war die DDR-Wirtschaft mitnichten marode, bevor sie von der Treuhand abgewickelt wurde.
Die am 1. März 1990 gegründete Treuhand-Anstalt in der DDR hat einen klaren politischen Auftrag gehabt. Den hat sie erfüllt und dabei keine Fehler gemacht, wie manche Kritiker meinen. So sieht es der Ökonom Klaus Blessing. Im Gespräch mit Sputniknews hat er das erklärt und ebenso die Frage beantwortet, warum die DDR 1989/90 nicht pleite war. — weiter lesen

#DDR @RubikonNews
Aus dem Takt — Katrin McCleans Erzählung ist eine Mischung aus Initiationsroman und modernem Märchen.
Anfang des Jahres veröffentlichte die Schriftstellerin und Rubikon-Autorin Katrin McClean ihr bisher persönlichstes Werk. „Aus dem Takt – ein Ost-West-Roman“ erzählt die Geschichte der Felicitas Glück. Sie war 18, als die Mauer und mit ihr die Welt, wie sie sie kannte, in sich zusammen fiel. Von Leipzig zieht sie über Berlin nach Hamburg und versucht, sich in einer neuen Welt zurechtzufinden, die mit ihren alten Werten wenig gemein hat. Sie stolpert in absurde Arbeitsszenarien und glücklose Beziehungen, bis sie schließlich stürzt . Erst im Aufstehen zeigt sich, welche Kraft aus dem Scheitern erwachsen kann. — weiter lesen

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