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Magazin für neue Perspektiven und lebendige Debatten
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Der Nichtwähler: Warum ich meine Stimme lieber behalte statt abgebe.
Ich bin nicht zur Landtagswahl gegangen! Entgegen aller gesellschaftlichen Konventionen habe ich meine Stimme behalten, anstatt sie abzugeben. Aus meinem Freundeskreis handelte ich mir für diesen demokratischen „Fauxpas“ gewaltige Kritik ein. Was hab ich mir bei diesem politischen Schule-Schwänzen gedacht? War es trotziger Protest gegen das System? Mangelndes Vertrauen in all jene Parteien, die eine Chance auf das Erklimmen der Sperrklausel hatten? Der Blick ins Ausland auf abschreckende, resignierende Beispiele anderer subversiver Protestparteien, die sich nach Amtsantritt den herrschenden Verhältnissen unterordneten und damit ihr Wahlversprechen über Bord warfen? Fundiertes Fachwissen über die Schein- beziehungsweise Fake-Demokratie, deren Werkzeug – die Wahl – nicht nur unzulänglich, sondern sogar aristokratisch ist? Oder ist es gar eine Mischung aus all diesen Faktoren? Eine selbstkritische Analyse.
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#Nichtwähler #Wahlen
Wahlen sind undemokratisch! Das Politiktheater hat mit echter Politik nichts zu tun.
Der belgische Historiker David Van Reybrouck beschreibt in seiner Streitschrift „Gegen Wahlen“ eindrucksvoll, wie sehr wir alle dem Irrglauben erlegen sind, Wahlen und Demokratie seien symbiotisch miteinander verbunden. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Ein Blick in die Geschichte bis in die Antike zeigt, dass Wahlen sogar als aristokratisch galten. Van Reybrouck verfällt allerdings nicht in destruktives Meckern, sondern zeigt auf, wie eine partizipatorische, direkte und nicht-elektorale Demokratie im 21. Jahrhundert funktionieren kann.
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#Nichtwähler #Wahlen
Die falsche Wahl: Die destruktive Macht eines Parteienkartells, das keine echten Alternativen mehr zulässt, kann nur noch durch Wahlenthaltung gebrochen werden.
Wer nicht wählt, der wählt Rechts. Man muss wählen, um das Schlimmste zu verhindern. Man muss das geringere Übel wählen. In anderen Ländern sterben Menschen, um wählen zu dürfen. Diese und andere Argumente werden uns vor den Wahlen in zwei ostdeutschen Ländern wieder mal um die Ohren gehauen. Immer häufiger empfehlen Medienkampagnen nicht nur die eine oder andere Wahlalternative, sondern das Wählen selbst. Das zeigt, welche Angst das herrschende Parteienkartell vor seiner Delegitimation durch Wahlenthaltung hat. Die Angst ist begründet, denn immer mehr Menschen fühlen sich verschaukelt von einem System, in dem immer dreister gegen die Bedürfnisse der Mehrheit regiert wird. Die Idee der Gewaltenteilung ist längst zur Farce verkommen, ebenso wie die einer unabhängigen Presse. Und Direkte Demokratie wird von den gewählten „Repräsentanten” wirksam verhindert. Für Menschen, die eine andere Politik wollen, ist gegen diese von den Eliten fest gefügte Mauer der Alternativlosigkeit kein Durchkommen mehr. Was bleibt ist nur, aus einem Spiel auszusteigen, in dem es nichts mehr zu gewinnen gibt. Nicht mehr zu wählen ist die letzte wirkliche Wahl, die wir haben.
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#Wahlen #Nichtwähler #Demokratie