"Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!"

Die Redewendung "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" erinnert an das Mittelalter. Denn damals mussten sich Bauern mit ihrem Getreide bei den Mühlen anstellen, um das Korn dort mahlen zu lassen. Wer als Erster zur Mühle kam, dessen Korn wurde natürlich auch zuerst gemahlen. Daraus entstand die Redewendung "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst".

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"Etwas ausbaden müssen"

Diese Redewendung geht auf einen alten Brauch zurück, der bis vor kürzer Zeit noch regelmäßig Anwendung fand: Die Menschen teilten sich das Badewasser. In Familien zum Beispiel dürfte als erstes der Vater, als Familienoberhaupt, ins saubere Wasser. Dann kamen, je nach Rangordnung, die anderen an die Reihe.

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"Jemandem nicht das Wasser reichen können"

Im Mittelalter aßen die Menschen, anders als heute, hauptsächlich mit ihren Händen. Wenn an einem Fürstenhof ein großes Festessen stattfand, haben Diener danach kleine Schälchen mit Wasser gereicht. Darin konnten sich die Herrschaften dann ihre Finger säubern. Die Pagen mussten sich dazu neben die Gäste knien und ihnen die Wassergefäße hinhalten.
Aber nicht allen Knechten war es erlaubt, diese Tätigkeit auszuführen. Manche kamen in der Rangordnung der Dienstboten so weit hinten, dass sie noch nicht einmal gut genug dazu waren, den Adeligen das Wasser zu reichen.

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"Den Löffel abgeben"

Im Schwarzwald, wo ein Löffel als individueller Gegenstand angesehen werden konnte, gab es die Tradition, einen Löffel nach dem Tod des Besitzers nicht weiterzugeben, sondern an die Wand des Bauernhauses zu hängen. Den Knechten dagegen wurde nicht selten vom Bauern ein Löffel zur Verfügung gestellt, den sie abgeben mussten, wenn sie weiterzogen, oder der weiterverwendet wurde, wenn sie starben.

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Das Sprichwort „08/15“ geht auf das Maschinengewehr MG 08/15 zurück. Das MG 08 wurde 1908 eingeführt und 1915 in einer leichteren, tragbaren Version weiterentwickelt. Obwohl es ein Standardmodell der deutschen Armee war, galt es als schwerfällig und wenig handlich. Die Soldaten mussten unzählige Übungen damit absolvieren, was viele als eintönig und langweilig empfanden. So entstand im Soldatenjargon die Redewendung „08/15“ für etwas Alltägliches, Gewöhnliches oder Mittelmäßiges. Bis heute nutzen wir diesen Ausdruck, wenn wir sagen wollen, dass etwas keine Besonderheiten aufweist und leicht austauschbar ist.

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"Eine Eselsbrücke bauen"

Die Redewendung „eine Eselsbrücke bauen“ stammt aus dem Mittelalter. Damals galten Esel als stur und ungeschickt, wenn es darum ging, Hindernisse wie Wassergräben oder Bäche zu überwinden. Damit sie dennoch ans andere Ufer kamen, baute man ihnen kleine Hilfsstege oder Brücken. Im übertragenen Sinn steht die Eselsbrücke heute für eine Merkhilfe, die uns den Weg zu einer Lösung erleichtert. Sie macht das Erinnern leichter, sei es durch Reime, Bilder oder einfache Tricks – eine kleine Stütze für unser Gedächtnis.

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„Schreib dir das hinter die Löffel“

Diese Redewendung bedeutet so viel wie „Merk dir das gut!“. Mit „Löffeln“ sind dabei die Ohren gemeint. Früher war es in wichtigen Gesprächen üblich, dass Kinder dabeisaßen und aufmerksam zuhören sollten. Doch weil sie sich schnell langweilten, bekamen sie bei entscheidenden Stellen schon mal einen Klaps hinter die Ohren – damit die Information nicht verloren ging. So entstand die scherzhafte Wendung, die wir heute noch verwenden, wenn jemand etwas ganz sicher behalten soll👂✍️

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"Beleidigte Leberwurst"

Die Redewendung „beleidigte Leberwurst“ beschreibt jemanden, der über Kleinigkeiten eingeschnappt oder sehr empfindlich ist. Ihren Ursprung hat sie im 19. Jahrhundert in Deutschland. Damals galt die Leberwurst als besonders zart und empfindlich im Geschmack, wodurch man scherzhaft den Vergleich zog: Wer leicht gekränkt ist, verhält sich wie die empfindliche Leberwurst. Heute wird der Ausdruck humorvoll verwendet, um kleine Zickereien oder übertriebene Empfindlichkeiten zu kommentieren, ohne böse zu sein. Er hat sich bis heute im Alltag, in Literatur und in der Umgangssprache gehalten ☹️

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Was sind eigentlich Krokodilstränen 💦🐊

Die Redewendung „Krokodilstränen“ beschreibt falsches Mitgefühl – Tränen, die nicht aus echter Trauer stammen. Der Ausdruck geht auf alte Naturbeobachtungen zurück: Forscher glaubten einst, Krokodile würden beim Fressen weinen, weil sie Reue empfänden. In Wahrheit entsteht das „Weinen“ durch Druck auf ihre Tränendrüsen beim Kauen. Es ist also reine Anatomie, kein Gefühl. Dennoch erinnert uns die Redewendung daran, dass nicht jedes sichtbare Mitgefühl echt ist – und dass Beobachtung ohne Verstehen leicht zu Irrtümern führt.

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