28.7K subscribers
205 photos
113 videos
3 files
10.5K links
Magazin für neue Perspektiven und lebendige Debatten
Download Telegram
SED-Presse in treuen Händen: Die Regionalmonopole der SED-Presse wurden aus wirtschaftlichem Kalkül von Westkonzernen weitergeführt — eine souveräne ostdeutsche Presse konnte sich so nicht entwickeln.
Bereits im Juni 1990 war die Übernahme der DDR-Presse durch westdeutsche Verlage beschlossene Sache. Lange vor der Treuhandanstalt (THA) hatten finanzstarke BRD-Verlage ehemalige SED-Bezirkszeitungen untereinander aufgeteilt. Der THA fehlte der politische Auftrag, um gegen diese Monopolübertragung vorzugehen. Das Versagen lag bei der Bundesregierung. Damit blieb die „Medienrevolution“ der DDR unvollendet. Der Marktdrang westdeutscher Verlage und Fehlentscheidungen auf Bundesebene führten zu einem Zeitungssterben und dem Untergang eines Stückes des demokratischen Traums der Wendezeit.
@RubikonNews : weiter lesen

#DDR #Treuhand #Medien #BRD
Der Raubzug - Betrieb zum Nulltarif: ROW, der größte Brillenhersteller Europas, wurde 1990 von Bundesregierung und Treuhand zerlegt und ausgeweidet.
Die Rathenower Optischen Werke (ROW) waren bis zur Wende der größte Brillenproduzent Europas. 4.300 Menschen arbeiteten bis 1991 in dem brandenburgischen Betrieb, 500 weitere im zugehörigen Zweigwerk Osterburg. Die Einführung der D-Mark machte den ROW den Garaus. Trotz teils moderner Technik, gut qualifizierter Belegschaft und zügig modernisierter Brillenkollektion hatte das Werk keine Chance. Die Treuhand spaltete es auf und entließ die meisten Mitarbeiter. Große westliche Augenoptikfirmen sicherten sich die Filetstücke und übernahmen den Markt. Die ROW-Abwicklung ist ein typisches Beispiel für Ablauf und Folgen der ostdeutschen Deindustrialisierung.
@RubikonNews : weiter lesen

#Treuhand #DDR #Neoliberalismus
Die ewigen Prügelknaben: Man kann die Rechtstendenzen vieler Ostdeutscher nicht erklären, ohne den Kapitalismusschock der Nach-Wende-Jahre mit zu berücksichtigen.
Die Ostdeutschen sind wieder im Gespräch. Der Quell, aus dem sich das neu erwachte öffentliche Interesse speist, ist denkbar trübe: NSU-Komplex, Pegida und dann auch noch die AfD, die im Osten einen Wahlerfolg nach dem anderen verzeichnet. Sind ehemalige DDR-Bürger der Demokratie entwöhnt, gar nicht demokratiefähig? Stürzten sie sich allzu bereitwillig vom einem Autoritarismus in den nächsten? Mit solch gängigen Erklärungsmodellen machen es sich westdeutsche Ossi-Flüsterer zu einfach. Ostdeutsche haben das Demokratie- und Freiheitsversprechen der BRD-Eliten als zutiefst unglaubwürdig erlebt, nachdem sie quasi über Nacht von einer verschärften Form des Raubtierkapitalismus überrollt worden waren. Es geht nicht an, noch nach 30 Jahren alle Verantwortung für mögliche Fehlentwicklungen dem gestürzten SED-System anzulasten und den Bürgern in den „Neuen Bundesländern“pauschal die demokratische Reife abzusprechen.
@RubikonNews : weiter lesen

#Deutschland #BRD #Treuhand #Trauma #DDR #Kapitalismus #Neoliberalismus